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Wie immer gibt es viel zu tun

Viele Menschen besuchen Praxis Riesenhuber, entweder um in einen mal- und gestaltungstherapeutischen Prozess einzutauchen, oder um sich zu einem Thema beraten zu lassen, oder um eine Supvervision in Anspruch zu nehmen. Ich freue mich über all das Interesse und die schöne Zusammenarbeit!

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Wer von uns kennt nicht manchmal das Gefühl, einfach nur raus zu wollen? Einfach raus aus dem eigenen Leben, aus all den Verpflichtungen, aus den vielen Herausforderungen, aus dem Hamsterrad. Aber was dann? Wohin führt dieses „raus“? Ein „weg von“ ist gleichzeitig auch immer ein „hin zu“. Wenn wir raus wollen, dann

entstehen oft mehr oder weniger klare Ideen oder Phantasien darüber, wo wir hinwollen. Aber meistens drängen wir solche Phantasien gleich wieder weg oder belächeln sie, weil wir „wissen“, dass sich das eh nicht verwirklichen lässt, weil wir „vernünftig“ sind, weil es kein Entrinnen gibt. Und ja, es gibt auf einer Ebene kein Entrinnen, und dennoch lohnt es sich, solchen Phantasien Raum zu geben und sie aktiv aufzugreifen und ihren Spuren zu folgen, sodass wir etwas davon in unser Leben holen können. Dazu möge die folgende Übung dienen. Also wenn du Lust hast, dem ein Stück weit zu folgen, wohin dein „weg von“ dich vielleicht führen möchte, dann mach mit, einfach Schritt für Schritt der Anleitung folgend. Was du dazu brauchst ist Zeit und Muße, um dich einzulassen, Schreibsachen, ein großes Zeichenblatt, Collagematerial (= alte Zeitschriften, Bilder, alte Bildkalender, Postkarten, Sticker, usw.) und Klebstoff. Und schon kann´s losgehen:

 

  1. Mach dir ein paar Gedanken darüber, wovon du in deinem Leben manchmal am liebsten einfach nur weg möchtest und mach dir ein paar Notizen darüber.

 

  1. Vervollständige folgende Sätze so ausführlich wie möglich:

 

  • Am liebsten würde ich gar nicht mehr …
  • Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich …
  • Das Leben als … (füge einen Beruf ein) stelle ich mir wunderschön und einfach vor.
  • Ich beneide …, der/die hat es so leicht.
  • Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, würde ich …
  • Die Arbeit als … ist viel angenehmer als meine.
  • Wenn ich nicht … müsste, dann würde ich … machen.
  • Nie wieder würde ich …
  • Die Chance, …. zu machen, habe ich versäumt.
  • Die Möglichkeit, … zu tun, steht mir nicht offen.
  • Ich stelle es mir so schön vor, in … zu leben.
  • Ich stelle es mir so schön vor, als … zu leben.
  • Ich stelle es mir so schön vor, wie der/die … zu leben.
  • Die Entscheidung, dass … würde ich jetzt anders treffen, wenn ich noch einmal entscheiden könnte.
  • Der/die … hat es in Punkto … viel besser als ich, weil …
  • Die/der … ist wirklich beneidenswert, weil …
  • Die/der … hat das ganz große Los gezogen, weil …
  • Die/der hat leicht lachen, weil …
  • Wenn mich … nicht so daran hindern würde, dann würde ich schon längst …
  • Wenn ich nur mutig genug wäre, dann würde ich …
  • Wenn ich genug Geld hätte, dann würde ich …
  • So einfach wie …. möchte ich es auch haben.
  • …………….

 

  1. Stell dir vor, du könntest in einer Parallelwelt dein Leben völlig neugestalten. Du bleibst nach wie vor du, siehst gleich aus, bist gleich alt, hast die gleichen biografischen Voraussetzungen, aber bekommst die Gelegenheit eines „reset“. Alle Möglichkeiten stünden dir dort jetzt neu offen. Du könntest dich quasi völlig neu erfinden. Wie bist du in dieser Parallelwelt? Was machst du dort? Was arbeitest du? Wie lebst du dort? Wo lebst du dort? Wie verwirklichst du dich dort? Was ist in dieser Parallelwelt für dich besser, einfacher, lustvoller, erfüllender? Mach dir dazu Notizen, indem du diesen Menschen, der du dort wärst, möglichst genau beschreibst. Phantasiere dieses Leben in dieser Parallelwelt möglichst detailliert aus und beschreibe alles genau.

 

  1. Mach dasselbe jetzt noch mit zwei weiteren Parallelwelten. Und mach dir auch darüber, wie du dort lebst genaue Notizen. Folge dabei allen Ideen und Phantasien ganz frei.

 

  1. Gestalte eine Collage zu diesen drei Parallelwelten, die du erfunden hast. D.h., blättere alte Zeitschriften durch, Bilder, Karten, Kalender, was immer du hast, und wenn du zu einem Bild darin das Gefühl hast, das passt in eine deiner Parallelwelten, dann reiße es aus. Also sammle einfach spontan verschiedene Bilder, die in irgendeiner Form etwas vom Leben in deinen Parallelwelten ausdrücken. Dieser Vorgang kann sich ruhig über mehrere Tage erstrecken, oder du kannst es natürlich auch an einem Tag machen, wie es für dich angenehmer ist. Dann leg die Bilder alle auf dein Zeichenblatt, arrangiere sie so, dass sie dir gefallen, nebeneinander, übereinander, bis dir das daraus entstandene Gesamtbild gefällt. Jetzt kannst du deine Bilder entsprechend aufkleben. Deine Collage ist vorerst fertig. Aber, eine Collage kann man auch immer wieder weiter verändern oder erweitern, wenn man das möchte. Du kannst immer wieder etwas hinzukleben oder überkleben, wenn du möchtest.

 

  1. Jetzt lass deine Collage auf dich wirken. Betrachte sie einfach in Ruhe, Vielleicht drehst und wendest du das Bild, hängst es auf, legst es auf den Tisch, betrachte das Bild auf verschiedene Weisen und lass es einfach auf dich einwirken. Auch das kannst du über einen kurzen Zeitraum, z.B. eine halbe Stunde, oder auch über mehrere Stunden oder sogar Tage machen, wie es dir behagt.

 

  1. Mach dir ein paar Notizen darüber, wie diese Collage auf dich wirkt, was sie ausdrückt, was dir daran gefällt. Stell dir vor, diese Collage würde mit dir sprechen. Was würde sie dir sagen?

 

  1. Angereichert durch das, was dir deine Collage vermittelt, geht jetzt auf diesen Link und schreibe dir selbst eine E-Mail. Du kannst dort das Datum einstellen, wann du diese E-Mail erhalten möchtest. Es kann bald sein, oder auch in ein paar Monaten oder sogar erst in Jahren.  Ganz wie du möchtest.

 

Berücksichtige bei deiner Nachricht an dich beispielsweise folgende Gedanken:

 

  • Wie möchte ich zu dieser Zeit, wenn ich die Nachricht erhalte, leben?
  • Was von den Qualitäten der Collage (Parallelwelten) möchte ich zu dieser Zeit in mein Leben integriert haben?
  • Was kann ich dazu tun?
  • Was brauche ich dazu?
  • Auf welche Weise möchte ich zu dieser Zeit Qualitäten der Collage integriert haben?
  • Woran werde ich zu dieser Zeit erkennen, dass sich diese Collage ein Stück weit in mein Leben verwirklicht hat?
  • Wie werde ich mich ein Stück weit verwandelt haben?

 

Ich wünsche dir viel Freude dabei, Neues in dein Leben zu integrieren, oder Altes, vielleicht fast Vergessenes, wieder herein zu holen, oder Überflüssiges weg zu lassen.

Alles Liebe und Gute für dich für 2021!