Wir alle haben uns im Laufe des Lebens einige Stärken und Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissensbestände erarbeitet. Doch es gibt Qualitäten, die wir schon von vorneherein gehabt haben, die wir quasi mitgebracht haben. Das mussten wir uns nicht erarbeiten oder aneignen, sondern das wurde uns geschenkt. Wir haben Gaben für unser Leben mitbekommen, die wir mehr oder weniger bewusst wahrnehmen, pflegen und ausdrücken. Das können
völlig unterschiedliche Qualitäten auf verschiedenen Ebenen sein. Vielleicht bist du schön, oder vielleicht ist dein Körper gesund und sportlich, oder vielleicht kannst du gut zuhören, Geschichten erzählen, Menschen zum Lachen bringen. Vielleicht bist du musikalisch, vielleicht verfügst du über eine hohe Konzentrationsfähigkeit, vielleicht malst du, zeichnest oder schreibst du. Vielleicht hat man zu dir als Kind schon immer gesagt, dass du so liebenswürdig bist, vielleicht bist du begeisterungsfähig, vielleicht kannst du klar und analytisch denken, oder du hast einen feinen Zugang zu deinen Emotionen. Vielleicht hast du einen Sinn für schöne Dinge, oder einen Gerechtigkeitssinn, vielleicht bist du sozial, vielleicht diplomatisch. Vielleicht hast du ein Händchen fürs Geld, oder du hast einen grünen Daumen, vielleicht lernst du leicht, oder du kochst einfach so gut. Unzählig sind die Möglichkeiten der Gaben, die wir für dieses Leben mitbekommen haben. Dabei sind deine Gaben ganz spezifisch deine, niemand sonst auf dieser Erde verfügt über genau dieselbe Form oder über dieselbe Ausprägung und über die gleiche Kombination von Begabungen.
Mit der folgenden Übung wollen wir uns diesen Gaben zuwenden. Alles was du dafür benötigst sind Schreibsachen, ein Zeichenblatt und beispielsweise Buntstifte, Pastellkreiden, oder Wasserfarben, was immer du zu Hause hast oder bevorzugst.
- Nimm dir im ersten Schritt ein wenig Zeit und denke über die Gaben nach, die du geschenkt bekommen hast. Was konntest du immer schon gut? Was hat dich immer schon begeistert? Was freut dich? Was machst du gerne? Wie kennen und schätzen dich die Menschen in deinem Umfeld? Über welche Qualitäten verfügst du ganz leicht und selbstverständlich? Vielleicht ist das so selbstverständlich für dich, dass du es bislang noch nicht einmal als Gabe erkannt hast. Mach dir dazu ein paar Notizen.
- Wähle spontan eine von den Begabungen aus, die du dir jetzt notiert hast. Mach dir noch ein paar extra Notizen zu dieser Gabe. Worum handelt es sich? Wie lebst du diese Begabung? Wie wirkt sich das auf dein Leben und auf die Menschen in deinem privaten und/oder beruflichen Umfeld aus? Kannst du diese Gabe auch beruflich einsetzen?
- Jetzt stell dir vor: Wenn diese Gabe ein Schuhwerk wäre, welches Schuhwerk wäre das? Bergschuhe, Ballerina, einfach nur Socken, High Heels, Stiefel, Turnschuhe, welches Schuhwerk fällt dir ein? Wähle das erste innere Bild, das dir in den Sinn kommt, oder den ersten Gedanken, auch wenn es scheinbar sinnlos ist. Notiere dir das Schuhwerk.
- Nun wähle eine zweite Begabung aus. Mach dir auch dazu ein paar Notizen. Worum handelt es sich? Wie und in welchen Situationen lebst du diese Gabe? Wie fühlt es sich für dich an, das zu leben? Welche Auswirkungen hat das auf dein Leben und auf Menschen in deinem privaten und/oder beruflichen Umfeld?
- Jetzt stell dir vor: Wenn diese Gabe eine Kopfbedeckung wäre, welche Kopfbedeckung wäre es? Wäre es ein Hut, ein Tuch, eine Krone, ein Helm, was war dein erstes inneres Bild oder dein erster Gedanke. Notiere dir die Kopfbedeckung.
- Nun wähle noch eine dritte Gabe aus. Mache dir auch dazu Notizen. Worum handelt es sich? Wie und wann lebst du diese Gabe? Wie wirkt das Ausdrücken dieser Begabung auf dich und deine Mitmenschen? Wie wäre dein Leben anders ohne diese Begabung?
- Jetzt stell dir vor, wenn diese Gabe ein Kleidungsstück wäre, welches Kleidungsstück wäre es dann? Ein Hemd, ein Kleid, eine Hose, ein Umhang, ein Mantel, eine Weste, Handschuhe, ein Badeanzug? Was war dein erstes inneres Bild oder dein erster spontaner Gedanke? Notiere dir, welches Kleidungsstück diese dritte Gabe wäre.
- Jetzt zeichne oder male eine menschliche Gestalt, die dieses Schuhwerk, diese Kopfbedeckung und dieses Kleidungsstück trägt. Ergänze die Gestalt entsprechend, so wie es dir gefällt. Denke dabei nicht über etwaige Bedeutungen nach, sondern zeichne oder male die Gestalt so fertig, dass deine Augen sie gerne ansehen.
- Betrachte nun diese Gestalt und mach dir ein paar Notizen darüber, wie sie auf dich wirkt. Wer ist das? Wer könnte das in einer Phantasiegeschichte sein? Wie könnte diese Gestalt leben und wirken? In welcher Umngebung befindet sie sich? Vielleicht magst du noch einen Hintergrund gestalten? Was braucht diese Gestalt, um sich wohl zu fühlen? Wenn diese Gestalt sprechen könnte, was würde sie zu dir sagen? Wenn diese Gestalt dich in deinem Alltagsleben begleiten und auch beraten würde, wie würde sich dein Alltag vielleicht verändern? Woran in deinem Leben erkennst du, dass diese Gestalt bereits mitwirkt?
Ich wünsche dir eine schöne Woche mit DEINEN ganz persönlichen heiligen drei König_innen, die vielleicht in deiner Zeichnung verborgen sind!